Mitten in der Nacht wache ich auf und sehe zu meiner großen Überraschung keine Sterne mehr, dafür aber jede Menge Staub im Schein meiner Stirnlampe - ein sehr schlechtes Zeichen. Und tatsächlich beträgt die Sicht am nächsten Morgen gerade einmal 200 Meter, von Sonnenaufgang keine Spur. Ob es nun Dunst ist, oder Staub, darüber gehen die Meinungen in der Gruppe auseinander, und wo das Wetter - bei Windstille - so plötzlich hergekommen ist, weiß schon gar keiner. Die Stimmung ist jedenfalls so getrübt, wie die Sichtweite und bessert sich durch einige dickere Wolken, die gegen 9:00 am Himmel aufziehen, auch nicht gerade. Zum Glück für uns ist die totale Verfinsterung erst am späten Vormittag, bei einem Sonnenstand von ca. 60 Grad. In dieser Höhe dringt das Licht mühelos durch die Dunstschicht zu uns durch, so daß wir trotz nicht ganz optimaler Verhältnisse eine sehr schöne Sonnenfinsternis miterleben können. Da wir uns (rein rechnerisch sogar bis auf wenige Meter) fast genau auf der Zentrallinie befinden, ist die Dauer der Verfinsterung lange, und der zu Beginn und am Ende entstehende Diamantring besonders gut zu beobachten.
Nach nicht einmal fünf Minuten ist das Spektakel leider auch schon wieder vorbei, wir wechseln nahtlos zum Mittagessen über - ein sehr träger und geruhsamer Vormittag! Der Nachmittag ist hingegen, um die "verlorene" Zeit wieder aufzuholen, dafür ausschließlich der Fahrt nach Fachi gewidmet. Wir bewegen uns westwärts durch den Grand Erg du Bilma. Die Dünenlandschaft ist höchst reizvoll, rundherum nichts als Sand, soweit man sehen kann. Leider ist die Luft aber immer noch stark getrübt, das Licht gestreut, so dass das Sehen sehr anstrengend und das Fotografieren beinahe sinnlos ist. Aufgelockert wird die Fahrt durch Passagen mit weichem Sand, in welchem unsere Autos mehrmals steckenbleiben und durch Schieben bzw. Unterlegen der Sandbleche wieder flottgemacht werden müssen.
Fachi empfängt uns noch vor dem Ortseingang mit einer, durch eine kleine Geländestufe gebildeten, spektakulären Felskulisse, sowie zahlreichen, einladenden Palmen, unter denen wir auch unser Nachtquartier aufschlagen (18°04N, 11°36'O).