Auch heute ist das Frühstück wieder um 7:30 und der Abmarsch eine Stunde später. Die Etappe ist noch einfacher als gestern (nur 600 Meter Höhenunterschied bergauf, danach wieder 500 Meter bergab), allerdings von der Wegstrecke her etwas länger. Als Entschädigung bekommen wir dafür herrliche, ständig wechselnde Ausblicke auf den Kilimanjaro aus den unterschiedlichsten Perspektiven, denn unser Weg führt in einem Kreisbogen direkt unter dem Gipfelmassiv vorbei. Das Gelände ist nun, bedingt durch die große Höhe, schon fast vegetationslos, schwarze Brocken aus Lavastein dominieren die Landschaft. Unterwegs können wir erstmals auch den Anstieg zum Kraterrand in seiner Gesamtheit erkennen. Zuerst wirkt er auf uns abschreckend steil und direkt, von der Barranco Hut aus dann aber, bedingt durch eine etwas andere Perspektive, doch bezwingbar.
Durch viele Pausen und den relativ langen Weg kommen wir heute deutlich später an als die Tage davor. Die Barranco Hut liegt in einem malerischen Tal und in geringerer Höhe, als der Großteil der heutigen Tagesetappe. Es gibt zahlreiche Pflanzen, insbesondere die vielen Senezien in teilweise recht bizarren Formen dominieren die Landschaft. Im Tal fließt ein kleiner Fluß, der direkt aus den Gletschern über uns entspringt, und eine Menge unterschiedliche Vögel umkreisen den Rastplatz, immer auf Überreste aus den Lunchpaketen der Touristen lauernd. Unser Popcorn wird heute um 17:30 serviert, das Abendessen folgt nur eine Stunde später. Obwohl morgen ein Ruhetag auf dem Plan steht, kriechen wir noch vor 21:00 in die Schlafsäcke. Draußen ist es eiskalt und finster.