Angeregt durch die einsame Lage unseres Nachtplatzes und dank der Windstille haben viele die letzte Chance genützt, im Freien zu schlafen. Der Zeitplan ist durch die gestrige Etappe ein wenig durcheinandergekommen, deswegen führt uns die Fahrt heute Vormittag fast ohne Unterbrechung bis an den Rand des Aïr-Gebirges, wo wir Mittagsrast halten. Während zu Beginn noch Dünen die Landschaft dominierten, mehren sich nun wieder die Felsen entlang unseres Weges. Bäume und Sträucher tauchen auf, wir sehen wiederholt Nomadenquartiere, sowie deren Kamelherden. Unterwegs halten wir an einem Brunnen, um Wasser zu fassen - auch hier sind gerade zwei Nomadenfrauen mit ihrer Herde anwesend. Unsere Fahrer schöpfen nicht nur Wasser für uns, sondern auch gleich für die beiden Frauen bzw. deren Kamele, so sind alle zufrieden. Bereits zu Mittag wird es ausgesprochen windig, die Sicht ist wiederum schlecht und das Essen wird als Stehbuffet abgehalten, um den Sandgehalt in den Speisen zu reduzieren.
Nachmittags verschlechtert sich das Wetter dann leider nochmals, die Fernsicht ist vollkommen weg und die Staubbelastung hoch. Das ist schade, denn sowohl Tanakom mit seinen vielen Felsgravuren und einer an klaren Tagen angeblich sehr schönen Aussicht auf die Sandwüste im Osten, als auch die restliche Landschaft an der Grenze zwischen Aïr-Gebirge und Tenere können dadurch nicht gebührend gewürdigt und genossen werden. Erst relativ spät, gegen 17:30 erreichen wir Arakaou (häufig auch wegen der Form der einschließenden Felsen als Krabbenschere bezeichnet) - gerade noch rechtzeitig, um uns vor Sonnenuntergang einen Lagerplatz zu suchen (18°55'N, 9°35'O). Eine ausgiebigere Erkundung der Gegend, oder gar ein Besteigen der Dünen ist nicht mehr möglich.