Wider Erwarten ist die Nacht diesmal fast vollkommen windstill, der Staub des vergangenen Tages kann sich setzen, und der Morgen erwartet uns mit Sonne und glasklarer Luft. Auch die Fernsicht ist ausgezeichnet, und so steigen wir nach dem Frühstück fast alle zu den höchsten Dünenkämmen innerhalb des Kraters auf und genießen den Anblick der uns umgebenden Krabbenschere - ein schier überwältigendes Panorama.
Erst nach einiger Zeit brechen wir dann Richtung Kogo auf, zunächst aus der Felsenschere hinaus, danach durch die Dünenlandschaft nach Norden und Westen. Die Entfernung ist nicht sehr groß, wir bewältigen die Strecke trotz des späten Aufbruchs mühelos bis Mittag, allerdings wird es unterwegs neuerlich windig, und die Sicht verschlechtert sich dramatisch, teilweise bis auf wenige Meter. Nur mit viel Mühe finden wir einen etwas windgeschützteren Platz für die Mittagsrast, die Marmorberge von Kogo sehen wir wetterbedingt leider nur im Vorbeifahren.
Den Nachmittag verbringen wir im Auto auf unserer Fahrt nach Südwesten durch das Aïr-Gebirge. Die Landschaft ist hinter den Marmorbergen nicht allzu spektakulär, und bedingt durch den Wind hat ohnehin auch kaum jemand Lust darauf, sich ins Freie zu begeben. Wir übernachten mitten im Land im Nomadengebiet (18°34'N, 8°52'O), dessen verstreut lebende Einwohner uns bereits im Lauf des Nachmittags öfters begegnet sind und uns um Wasser oder Medikamente gebeten haben. Gegen Abend hin klingt der Wind wieder ab, was das Essen zum Glück weitgehend staubfrei stattfinden läßt. Auch an unserem Rastplatz sind wir nach kurzer Zeit in Gesellschaft von Nomaden, welche unsere Ankunft beobachtet haben: zwei Frauen kommen und bieten uns selbst gefertigte Souvenirs an. Nachdem wir ihnen einige Kamele aus Speckstein abgekauft haben, setzen sie sich zu uns ans Lagerfeuer und singen einige Volkslieder für uns - ein sehr schöner Tagesausklang.