Niger - ein Reisebericht

07.04.2006 – Epilog - Heimreise

Der Heimreisetag ist vom Gefühl her eigentlich eine schier endlose Verlängerung unseres letzten Tages in Niamey. Bald nach dem Abendessen brechen wir zum Flughafen auf, um möglichst frühzeitig beim Checkin zu sein. Das erweist sich zwar als unnötig (der Schalter ist überhaupt noch nicht geöffnet), andererseits aber hätten wir sonst ohnehin nicht mehr viel anderes tun können. Nach langem Warten in unterschiedlichen Hallen schaffen wir es endlich bis zu den Gates, wo um 2:00 das Boarding beginnen soll. Nur: es fehlt das Flugzeug, also sitzen wir geduldig und warten - die Geduld ist schier grenzenlos, wenn einem alle 5 Minuten die Augen zufallen.

Erst gegen 4 Uhr morgens kommt dann die Maschine aus Casablanca, die uns zunächst zu einer Zwischenlandung in Ouagadougou (Burkina Faso) und anschließend nach Marokko bringt. Durch den Zwischenhalt mit regem Passagierwechsel wird das Schlafen noch etwas schwieriger, als es in Flugzeugen ohnehin der Fall ist. beim morgendlichen Anflug auf Casablanca sind wir alles andere, als frisch. Die beinahe zwei Stunden Verspätung konnten auf der vergleichsweise kurzen Flugstrecke natürlich nicht aufgeholt werden, und unser Anschlußflug sollte schon 90 Minuten nach der planmäßigen Landung abfliegen. Als wir in Casablanca am Vorfeld daher eine Maschine nach der anderen vom Gate ablegen und starten sehen, schwindet die Hoffnung, noch am gleichen Tag weiterreisen zu dürfen, stark.

Wir haben jedoch Glück: der einzige von einem halben Dutzend Morgenflügen, der verspätet abhebt, ist unserer - man wartet auf uns. Hier macht sich wohl die Gruppenreise neuerlich bezahlt, 24 gestrandete Passagiere wären für die Fluglinie recht schmerzhaft gewesen. Mit nunmehr auf 30 Minuten reduzierter Verspätung heben wir in Casablanca ab, überqueren neuerlich die Pyrenäen und die Alpen bei Prachtwetter und landen schließlich am frühen Nachmittag in Frankfurt. Nach der allgemeinen Verabschiedung habe ich noch rund 45 Minuten Zeit, bis ich den Zug nach Passau, dann nach Wels und von dort weiter nach Wien besteige, wo ich um 0:45 eintreffe - es war ein anstrengender Tag mit hoher Kilometerleistung und so gesehen nicht unbedingt der perfekte Abschluß einer grandiosen Reise, aber ich bin von den vergangenen drei Wochen noch so voll mit Eindrücken, dass mich das kaum stört.

Ende.