Mit dem Anbruch der Morgendämmerung stehen wir auf und bauen unser Lager ab. Nach einem gemütlichen Fühstück gehen wir ein kurzes Stück zu Fuß Richtung Straße, bis die Fahrer das Gepäck auf den Dachgalerien verstaut und uns mit ihren Fahrzeugen wieder eingeholt haben. Danach folgen wir wieder zügig der gut ausgebauten Straße und erreichen pünktlich zu Mittag unseren Rastplatz im Oued Daflutt Iherdja, wo die Karawane mit den Kamelen, die uns die nächsten Tage über begleiten wird, bereits auf uns wartet.
Zunächst einmal gibt es Mittagessen – den auf solchen Reisen üblichen, reichhaltigen Salat. Wir essen in aller Ruhe, trinken danach unseren Tuareg-Tee und dürfen dann immer noch eine gute Stunde ausruhen, bevor die Kamele gesattelt werden und ѕich die Karawane langsam das Oued aufwärts in Bewegung setzt. Unser Weg führt uns durch das steinige Talbett mit relativ wenig, dafür aber erstaunlich grüner Vegetation; im Oktober gab es vergleichsweise üppige Regenfälle, deren Spuren immer noch zu sehen sind. Die Gehzeit beträgt an diesem Nachmittag gerade einmal 1,5 Stunden bei leichter Bewölkung, was sich in der Nachmittagssonne als sehr angenehm erweist. Dann haben wir aber auch schon unseren Rastplatz für die Nacht erreicht. Die Etappe ist kurz gewählt, da unmittelbar im Anschluss daran der Anstieg auf das Immidir-Plateau beginnt, auf dem es keine geeigneten Rastmöglichkeiten mehr gibt. Uns bleibt also noch reichlich Zeit bis zum Abendessen, die wir für Diskussionen über Gott und die Welt nützen. Der Abend ist mit deutlich über 10 Grad für die Jahreszeit angenehm warm, auch wenn es im Lauf der Nacht aufklart und dadurch ein wenig abkühlt.