Wir gehen das letzte Wegstück des vorigen Abends noch einmal, lassen dabei aber das Seitental mit den Felsmalereien links liegen und folgen dem Haupttal, welches sich zunehmend verengt und bizarre Sandsteinformationen bietet. Wir sind langsam unterwegs und fotografieren viel, erreichen aber dennoch rechtzeitig den Platz für unsere Mittagsrast, die Mündung in das Oued Tin Terhal. In den engen Schluchten finden sich zahlreiche kleine Gueltas, in denen noch Wasser vorhanden ist, Reste der letzten Regenfälle im Oktober. Die Wasserqualität ist unterschiedlich; teilweise sind die Tümpel dicht mit Algen bewachsen, zum Teil ist das Wasser aber auch klar und damit gut zum Waschen geeignet. Das ist eine Gelegenheit, die sich die meisten von uns nicht entgehen lassen.
Die Karawane konnte unserer Route heute wegen einiger Felsstufen nicht folgen und hat sich daher auf direktem Weg zum Nachtlager begeben – wir erhalten unser Mittagessen fix und fertig als Picknick zu unserem Lagerplatz gebracht. Nach der Mittagsrast bleibt einige freie Zeit, die ich nutze, um das Oued Richtung Arak weiter zu erkunden. Nach rund 20 Minuten versperrt jedoch ein landschaftlich sehr reizvolles Guelta den weiteren Weg, so dass ich die Gelegenheit für eine kurze Wäsche nutze und danach wieder zur Gruppe zurückkehre. Wir folgen nun dem Oued stromaufwärts und erreichen schlußendlich wieder die Hochebene des Immidir. Das Plateau ist sehr weitläufig und der nahezu ebene Felsboden mit einer dünnen Sandschicht bedeckt, so dass sich ein wenig der Eindruck einer Dünenlandschaft ergibt. Die Fernsicht ist an diesem Abend hervorragend und läßt den Blick auf weit entfernte, bizarr geformte Felsgipfel des Immidir zu.