Wegen der windigen Nacht bin ich relativ unausgeschlafen, ansonsten aber verläuft der Morgen typisch und im Grunde genau so, wie auch die anderen davor: während wir unsere Sachen zusammenpacken, die Zelte abbauen und frühstücken, fangen unsere Begleiter die Kamele wieder ein, die sich zum Weiden in die Umgebung zerstreut haben und beladen sie. Den Vormittag über gehen wir relativ zügig durch das nunmehr sehr breite und flache Oued stromabwärts. Der Boden ist fest, daher kommen wir gut voran und erreichen nach zwei kurzen Pausen und ohne besondere landschaftliche Höhepunkte unseren Rastplatz für das Mittagessen. In der Umgebung befinden sich lediglich einige flache Hügel, von denen aus ich einen Überblick über die Tagesetappe bekomme.
Auch am Nachmittag folgen wir weiter dem Verlauf des Oueds, zwei Teilnehmer dürfen dabei auf jeweils einem Kamel Platz nehmen und reiten. Die Strecke ist sehr kurz, und so bleibt uns am späteren Nachmittag und frühen Abend viel Zeit, um Fotos zu machen, nach Artefakten aus der Steinzeit zu suchen, oder aber einfach im Schatten zu liegen und zu lesen oder auszuspannen. Bedingt durch das Oued mit seinem höheren Grundwasserspiegel und den klaren Himmel sinkt die Temperatur heute etwas stärker ab, als in den Nächten zuvor in den Bergen – aber unter 10°C hat es auch diese Nacht nicht.